Trixie war irgendwie lange Zeit zwar da, aber was sie wirklich für ein Schatz ist, kommt erst nach und nach zum Vorschein. Am Anfang war sie ängstlich, aber dann auf der anderen Seite wie ein wildes Tier, ungezähmt, ohne Bindung zu uns und sie machte was sie wollte. Sie kannte zwar ihren Namen, aber sie reagierte nur selten darauf. Sie zog so an der Leine, dass ich mehrmals hinfiel und hinter ihr her geschleift wurde. Einmal riss die Leine sogar. Sie kackte, wo es ihr gerade passte, also auch in die Wohnung, obwohl sie gerade spazieren war und man selbst im Nebenraum war. – Besonders bei Durchfall war das richtig klasse… Sie lebte bei uns, aber nicht mit uns. Ich gebe zu, vielleicht habe ich Trixie zu früh adoptieren wollen, zu früh nach Emmas Tod. Dadurch, dass Trixie auch blond ist, habe ich sie sicherlich unbewusst mit Emma verglichen. Ich war sicher oft ungerecht, war am Ende meiner Kräfte und der Ansicht, dass noch nie ein Hund mich so gestresst hat. Aber vielleicht hatten wir bis dahin auch nur Glück gehabt? Trixie klaute, was das Zeug hieltt. Sie machte Schuhe, Stofftiere, Bücher kaputt, es war ihr egal, schien es. Livi machte am Anfang immer ein Gesicht, als ob sie am liebsten auswandern wollte. Trixie hatte lange Zeit einen gehetzten Ausdruck im Gesicht, herb, nicht weich. Meine Schwester formulierte es so, dass sie sagte, Trixie sähe wie ein Rüde aus. Aufzugeben habe ich nie in Betracht gezogen. Obwohl fast jeder Spaziergang anstrengte. Ich sagte zu ihr „mein kleiner Drill-Instructor“, weil ich körperlich am Ende war. Begegnungen mit anderen Hunden draußen wurden zum Spießrutenlauf. Ich versuchte, sie richtig müde zu machen, sie zu beschäftigen. Es war mega-anstrengend. Sie war sehr sehr unsicher. Nicht böse, aber unsicher.
Irgendwann machte es dann „Klick“ und Trixie wurde ruhiger, wurde zugänglicher, verschmuster. Ihr wahres Wesen kam zum Vorschein. Trixie war „zuhause“, merkte, dass wir es ernst mit ihr meinen,dass wir sie lieben, wie sie ist. Livi und Trixie sind inzwischen unzertrennlich, wenn Livi teilweise auch immer noch eifersüchtig ist.
Aber Trixie hat einen anderen Gesichtsausdruck bekommen, hat keine Magenprobleme mehr, hat etwas Speck angefuttert und sieht glücklich aus. Sie geht sogar gerne schwimmen, obwohl sie anfangs wasserscheu war! Auch die Hundeschule war ein wichtiger und großer Schritt zum gegenseitigen Vertrauen, zur Festigung unserer Bindung. Ich liebe Trixie. Und sie liebt mich. Uns alle. Sie gehört zu uns und wir zu ihr. Zusammen. Alle.
Forever with me.