Die Jubiläums-Trixie, auch Trixiefee oder mit anderen Namen bedacht, ist heute vor zwei Jahren bei uns eingezogen. Ich erinnere mich noch genau, wie wir sie bei ihrer Pflegefamilie am Nachmittag des damals Freitag abholten. Damals war Trixie noch ein sehr zurückhaltender Hund, der ständig Problemfalten im Gesicht zu haben schien.
Niemand weiß, was sie vor ihrer Zeit im Tierschutz durchgemacht hat. Sie war jedenfalls ein richtiges Nervenbündel, total schreckhaft, leicht zu verstören und ängstlich. Der Entschluss, Trixie zu adoptieren, rührte daher, dass wir nach Emmas Tod Livi nur sehr ungern allein ließen, wenn wir arbeiten gingen. Sie war das Ganz-alleine-Sein schließlich nicht gewöhnt und musste noch dazu den Tod ihres Vorbildes verkraften, welches sie alles gelehrt hatte, was es im normalen Hundeleben zu lernen gibt. Daher hatten wir Livi fast täglich zu meiner Mutter gebracht, wo sie mit Leo spielen konnte. Dauerhaft war das aber nicht machbar. Auch hatte ich gelesen, dass man den Tod eines geliebten Tieres besser verarbeitet, wenn man sich wieder ein anderes zulegt.
Dass es dann so schnell gehen solte, hatten wir nicht geplant. Allerdings hatten mich meine Team-Kolleginnen aus dem Tierschutz schon bald nach Emmas Tod darauf angesprochen. Dass es wieder ein Labrador sein sollte, war für mich klar. Eigentlich wollte ich aber einen schwarzen, um eine Vergleichbarkeit mit Emma auszuschließen. Trixie war damals sozusagen der „Ladenhüter“ in unserem Verein. Sie war schon 1,5 Jahre in ihrer Pflegestelle, hatte sehr viele Bewerbungen, die aber immer an ihrer Ängstlichkeit scheiterten.
Als wir ohne Gedanken an einen neuen Hund Trixies Pflegfamilie besucht hatten, interessierte sie mich so, wie mich damals alle Pflegehunde des Vereins interessierten. Ich wollte sie kennen lernen und das wars. Sie war schon sehr ängstlich, aber ich empfand sie nicht als problematisch. Ich setzte mich eine Weile zu ihr, sprach mit ihr und streichelte sie. Bei einem weiteren Besuch erzählte man mir, Trixie hätte wohl meine Stimme draußen gehört und geheult. Bis wir dann endgültig uns mit dem Gedanken an eine Adoption auseinandersetzten, verging auch noch Zeit. Aber dann nach unserem September-Urlaub, wurde es ernster. Ich hatte dazwischen auch von Emma geräumt, die mich bat, für Livi eine Gefährtin zu nehmen: Trixie.
Und schließlich war es soweit. Trixie fuhr am 24. Oktober 2008 mit uns nach hause. Ich wollte eigentlich bei Helligkeit mit ihr zuhause ankommen, was aber nicht klappte, weil wir erst noch spazieren gingen und meinen Mann zu seinem Auto bringen mussten, was Zeit kostete. Also sang ich ihr im Auto lauthals „beruhigende“ Lieder vor, damit sie sich an meine Stimme gewöhnte und im Dunkeln keine Angst hatte.
Jedoch war es vollkommen unproblematisch. Trixie hatte uns mit ihrer Pflegefamilie ja schon einmal besucht und kannte die Umgebung. Sie kam rein als ob sie schon länger hier leben würde. Das extra mitgebrachte Liegekissen verschmähte sie, dafür erkor sie das Sofa als ihren neuen Liegeplatz, wo sie auch gedachte, ihre Kaustangen und Schweinsohren zu kauen. Zumindest das mit dem Kauplatz gewöhnten wir ihr aber schnell ab. Schreckhaft war sie noch genug: Der Fressnapf auf dem Ständer klapperte beim Fressen und er spiegelte außerdem. Sehr seltsam! Im Haus und Garten nebendran waren Leute und ein Hund! Auf dem Weg vor unserem Haus liefen Leute! Alles sehr mysteriös und Grund zum Bellen. Bellen tut Trixie auch heute noch. Aber sie kennt nun alles und ist richtig zuhause.
Sie zuckt auch nicht bei jedem Geräusch zusammen, hat weniger Sorgenfalten und auch beim Spazierengehen, wo sie mich öfters zur Weißglut mit ihrer Zieherei brachte, kann sie inzwischen „normal“ laufen, oft auch ohne Leine. Die offenen Treppen im Haus läuft sie nicht, sie wird daher hoch und runtergetragen (!!).
Außerdem sieht Trixie nicht mehr wier eine Labrador-Windhund-Mischung aus, sondern wie ein Labrador: sie hat etwas zugenommen, wirkt ruhiger, weniger introvertiert und ausgeglichener. Eben angekommen. Wenn Besuch kommt, bellt sie schon erst mal und lässt sich auch nicht von jedem anfassen, aber das muss sie ja nicht. Sie darf einfach Hund sein.
Trixie liebt Livi und betrachtet sie als Vorbild, während Livi oft eher angenervt von Trixie ist und sehr eifersüchtig…
Insgesamt war es aber für mich das Richtige, Trixie zu nehmen. Ich liebe sie trotz oder wgen ihrer Macken und weil sie ganz anders ist als Emma. Ich vergleiche sie nicht, obwohl das viele tun. Sie sieht ihr entfernt ähnlich – von der Farbe her eben, ist aber eine ganz andere Persönlichkeit. Trixie eben.
Und Emma ist Emma. Mit anderen Hunden kommt Trixie gut aus, sofern sie nicht in zu weiter Entfernung von ihr laufen. Dann bellt sie und zerrt und wirkt mega-aggressiv. Sobald sie sie dann vor sich hat, ist alles gut, dann hat sie eher Angst, je nach anderem Hund.
Mit den Prinzen und den anderen Hunden meiner Familie verträgt sie sich prima und hat ihnen schon sehr viele Unarten beigebracht – und umgekehrt.
Alles in Allem bin ich dankbar und froh, dass wir Trixie bei uns haben. Jetzt gehört sie ganz zu uns. Forever with me.