Vergangenen Mittwoch wurde nun Livi operiert. Ich war die Tage vorher bereits so ziemlich neben mir gestanden vor Angst und Sorge. Ich habe bei solchen OPs Angst vor der Vollnarkose, aber auch davor, dass sich Schlimmeres herausstellt als man zunächst dachte. Und so bibberte ich bis zuletzt und überlegte ständig, ob ich die OP absagen sollte, was natürlich Quatsch gewesen wäre, von selbst wäre das „Ding“ nicht weggegangen.
Der Tierarzt war sehr nett zu Livi und mir, untersuchte sie nochmals gründlich und besprach mit mir den Eingriff. Ich ließ Livi, die wie Espenlaub zitterte, schweren Herzens dort und ging wieder ins Büro. Um 12.30 Uhr waren wir dort, um kurz vor vier durfte ich sie holen. Bis dahin starb ich tausend Tode, schleppte mein Handy mit mir herum für den Fall, dass der Tierarzt mich erreichen musste und hoffte und betete. Als ich sie dann sah, war sie noch ganz benommen. Der TA erzählte, dass er alles gut wegschneiden konnte, es handelte sich um ein Fibroadenom, einen gutartigen Tumor, der sich jedoch schon ziemlich ausgebreitet hatte, weshalb der TA bis zum Gelenk alles abschälen musste.
Livi hatte einen Riesenverband und trug ihren Neoprenschuh als Verbandsschutz, damit der Verband nicht nass wird. Es ist die größte Größe des Schuhs, für Neufundländer. Mit der TA-Helferin wuchteten wir Livi ins Auto. Zuhause schleppte mein Mann sie ins Wohnzimmer, wo sie noch einige Zeit vor sich hindöste. Als sie schließlich wach wurde, versuchten wir zunächst, sie im Garten zu Pipi zu bewegen, was gut klappte. Drinnen bekam sie dann ein Löffelchen Futter, nachdem die Arme ja bis zur OP nüchtern hatte bleiben müssen, was evtl. das Schlimmste an der ganzen OP für sie gewesen sein könnte…. Der TA hatte noch gemeint, dass man sie nicht zum Fressen zwingen solle, aber das war nicht nötig…Dann begann sie, den Verband näher zu untersuchen, weswegen sie vor dem Schlafengehen den „Blubb“ (=Eigenname von uns für den Trichter, der vermeidet, dass sie an der Wunde leckt) aufbekam. Sie lag wie erstarrt in ihrem Bett und schaute mich vorwurfsvoll an. Ich versuchte, hart zu bleiben. Da begann sie zu wimmern. Immer wieder leise. Anderthalb Stunden habe ich es ertragen. Dazwischen hatte ich es ohne Blubb versucht, jedoch wollte sie gleich wieder lecken. Daher zog ich ihr dann eine rosa Socke von mir an und zog sie bis über ihren Ellenbogen hoch, dort klebte ich ihn mit Leukoplast fest. Und siehe da, Livi schlief zufrieden ein und ließ den Verband in Ruhe. Es ist nun etwas umständlich, vor jedem Gartengang oder Mini-Spaziergang den Neopren-Schuh mit Gefrierbeuteln als Nässeschutz drunter anzuziehen, aber es geht.
Und Livi ist ganz lieb und tapfer. Ich bin unendlich froh und dankbar, dass der Tumor gutartig war und dass die OP vorbei ist. Danke allen Schutzengeln, danke an den lieben Gott, danke. Am Montag ist Verbandswechsel. Ich hoffe, der Verband hält…Forever with me.