Heute vor genau 18 (!) Jahren starb mein geliebeter Rian in meinen Armen.
Er war immerhin schon 14 und sehr krank. Aber er war ein Teil meiner Kindheit und meiner Jugend. Es war so schrecklich, ihn zu verlieren.
Rian kam im April 1978 zu uns und war der Hund meiner Schwester.
Er war sicherlich eines der süßesten Hundebabies der Welt. Kurz nachdem er angekommen war, wäre er im Goldfischteich unserer Nachbarn beinahe ertrunken. Wir fanden ihn zum Glück rechtzeitig. Der Nachbar konnte ihn nicht selbst retten, weil er „im Pyjama“ war… seitdem haben wir das Grundstück eingezäunt.
Rian war ein Goldstücl. er war schon ein kleiner Wilder, aber herzensgut und für uns Kinder ein Super-Spielkamerad. Er klaute viel, machte viel kaputt, er war halt ein Beagle und einfach neugierig.
Wie soll man ein Hundeleben beschreiben, das einem so nachgeht und das man so sehr begleitet hat? Ich habe mir in den letzten Tagen zur Vorbereitung dieses Artikels immer überlegt, wo ich noch Bilder von ihm haben kann und heute kam mir der Geistesblitz! Habt ihr wahrscheinlich alle früher auch mal gehabt: Ringbuchalben mit Fotoblättern, auf die man die Fotos legte und sie klebten dann von selbst und man machte dann die an den Albumseiten befestigte Folie fest…Schwer zu erklären, jedenfalls eine feine Sache, nur, wenn man die Bilder dann mehr als 20 Jahre später wieder zum Scannen rausnehmen will, braucht man Geduld…Jedenfalls waren da noch einige Fotos, die ich mit meiner Kinder-Kodak-Kamera gemacht hatte.
Als Rian neu war, rissen sich alle darum, mit ihm spazieren zu gehen. Das ließ dann aber nach und unsere Mami musste uns dann immer wieder motivieren, damit der Bub ausreichend raus kam.
Rian war immer und überall dabei, auch im Urlaub.
Wie gesagt, er war total gutmütig und wir nutzten das auch aus.
Er machte schon einiges mit, aber wir liebten ihn und er uns unendlich!
Als er noch klein war, zeigte er uns, dass er Hunger hat, indem er auf den Teewagen in der Küche stieg.
Später dann nagte er Bücher usw. an und rannte so lange mit seiner Beute vor uns weg, bis er dafür etwas anderes (Essbares) bekam. Kein Mülleimer war vor ihm sicher.
Einmal als wir Besuch hatten und mit diesem runter zum Auto gingen, kamen wir in den Garetn zurück wo Rian glücklich an etwas nagte. Da er öfter Knochen im Garten vergraben hatte, dachten wir uns erst mal nichts dabei… Aber dann stellten wir voller Entsetzen fest, dass sein „Knochen“ eine unserer Schildkröten war. Sie hat das Ganze gut und unversehrt überlebt, aber Vorsicht war geboten…
Es waren aufregende Zeiten mit ihm. Später kam dann Sally dazu.
Die war auch ein typischer Beagle. Unsere Familie ist daher sehr Aufregungs-erprobt, der Garten ist ausbruchsicher, die Küchentür ist immer zu, alle gefährdeten Sachen sind aufgeräumt…
Es gibt so viele Stories, die mir so nach und nach wieder einfallen und ich werde sie hier eine nach der anderen niederschreiben. Z. B. als Rian einen Maulwurf ausbuddelte und fraß oder als er einen Wespenstich im Maul hatte… Wir waren schon einige Male besorgt beim Tierarzt mit ihm. Einmal hatte er sogar ein gebrochenes Bein. Ich weiß noch, dass der Tierarzt deswegen zu uns kam und ihn gar nicht richtig untersuchen konnte…
Als Rian älter war, bekam er Prosatata-Krebs. Er wurde erfolgreich operiert und hatte dann noch ein paar gute Jahre und wir mit ihm. Zwei Jahre später baute er dann aber ab. Er war 14 Jahre alt. Kurz vor seinem Tod hatte er wohl schlimme Schmerzen, denn er rannte immer wieder mit dem Kopf gegen die Wand. Es ist schon so lange her, aber den Morgen als er starb, werde ich nie vergessen. Es war wieder eine schlimme Nacht gewesen. Mami und ich hatten mit ihm im Wohnzimmer auf dem Boden geschlafen. Er war unruhig und hatte Schmerzen, schlief nicht, lief umher. Wir konnten ihn nicht länger leiden lassen. Am Morgen riefen wir den Tierarzt, der versprach zwei Stunden später zu kommen. Es war ein sonniger wunderschöner Tag, der 27. Juni 1992. Die Zeit bis der Tierarzt kam, war schlimm. Die Zeit des Abschieds, das Wissen, es wäre nun bald vorbei.
Rian wusste es. Ich saß auf dem Boden unter der Pergola, die Sonne schien auf uns, die Vögel zwitscherten, er lag in meinen Armen und ich sprach mit ihm. Sagte ihm nochmals alles. Es war in Ordnung für ihn. Ich bin so froh, dass wir ihn hatten. Er war ein besonderer Hund und insbesondere für mich. Ich bin ganz sicher, dass er immer noch zeitweise bei uns ist und auf uns aufpasst. Er hat sicher alle unsere Lieben hinterm Regenbogen empfangen. Es ist inzwischen ein stattliches Rudel dort…
Ich denke heute besonders intensiv an ihn und dabei laufen mir natürlich wieder die Tränen herunter. Mein Puppi, unser Mutzi, mein Rian, ich liebe dich und ich denke an dich. Du mein Begleiter meiner Jugend. Ich hoffe, es geht dir gut. Ich werde dich für immer lieben. Mein Schatz! Forever with me.