Natürlich ist Livi längst wieder gesund. Allerdings regt sie sich immer ziemlich auf, wenn ich mich mit Trixie zu intensiv befasse. Sie fängt dann immer fürchterlich an zu hecheln und kriegt diesen Blick. Diesen schmolligen Eifersuchtsblick.
Ich dachte wegen des Hechelns am Anfang, sie hätte vielleicht Schmerzen oder es wäre ihr zu warm. Interessanterweise hechelt sie aber auch bei Minusgraden. Und zwar nie, wenn ich mit ihr alleine bin (z. B. im oberen Stockwerk, weil Trixie ja die Treppen nicht selbst hoch geht). Auch nicht, wenn ich sie streichle oder sie der Mittelpunkt ist. Aber sobald ich mit Trixie spreche oder mit ihr schmuse, geht es los.
Das Hecheln ist rein psychisch (jedenfalls in den meisten Fällen bei Livi). Ich glaube, Livi wäre gerne Einzelhund geblieben nach Emmas Tod.
Sie hat zwar getrauert, das weiß ich, aber Trixie war für sie glaube ich so unnötig wie ein Kropf.
Auch hat Livi nachts Hechelattacken gehabt. Das fing an, als Trixie kam. Trixie und Livi schliefen zusammen bei uns im Schlafzimmer direkt neben meinem Bett auf der alten Schlafcouch. Livi natürlich direkt neben mir, Trixie parallell zu meinen Beinen. Livi fing dann immer irgendwann in der Nacht an zu hecheln. Und zu hecheln und zu hecheln. Normalerweise könnte das auch ein Zeichen dafür sein, dass sie dringend muss. Also sind wir nchts dann schön aufgestanden, Livi und ich und Trixie auch und sind zusammen in den Garten gegangen. Trixie musste wie immer die Treppe runtergetragen werden. Im Garten legte Livi sich dann (auch im Winter) auf den Rasen und freute sich, dass wir alle draußen waren. Wenn ich dann rein und wieder ins Bett bin, kam sie natürlich wieder mit hoch, nachdem ich Trixie die Treppe raufgewuchtet hatte. Wire legten uns alle hin und – das Hecheln begann wieder.
Das Spiel spielten wir den ganzen Winter und mehrere Male pro Nacht. Nicht jede Nacht, manchmal beruhigte sie sich auch wieder, aber doch so, dass ich morgens nicht gerade wach war. Daher haben mein Mann und ich probeweise die Seiten im Bett getauscht. Inkl. Matratzen, Nachttische usw. Livi bekam auf meiner seite Emmas alte Matratze als Bett, Trixie blieb auf dem Schlafsofa. Und siehe da: Das Hecheln ist fast vorbei seitdem. Livi kann jetzt nachts aufstehen wann sie will und im oberen Stockwerk herumlaufen, muss nicht mehr an Trixie vorbei und hat ungehinderten Blick auf ihre Göttin: Mich! Ab und zu hechelt sie zwar immer noch, aber das liegt dann nachweislich an der Wärme oder am Pipi-Drang. Gott sei Dank! Livi ist zufrieden und ich kann wieder schlafen.
Zwar nicht lang, denn unsere beiden Fellwecker freuen sich bereits ab ca. 5 Uhr über jeden neuen Tag – manchmal etwas später, aber zumindest durchschlafen. Und die Ursache des Eifersuchthechelns ist geklärt!